von Jens Möller
Ich muß gleich am Anfang zugeben: Ich bin kein Freund von Textilkombis. Irgendwie fehlt mir mit Stoff auf der Haut ein gutes Stück Sicherheits-Wohlbefinden beim Kradeln. Da ist mir Tierhaut um Längen lieber, zur Not mit Fleecepulli und Windstopper drunter. Doch auch ich mußte mich der Erkenntnis geschlagen geben, daß es zwar irrsinnig cool aussieht, auch bei frostigen fünf Grad und Dauerregen noch in Knieschleiferkombi und Regenpelle durch die Gegend zu fahren, sinnvoll war das aber nicht mehr. Erstens verschlingt das Anziehen so viel Zeit, das die Motoradkumples schon 20 km weiter wären, ohne mich wohlgemerkt, und zweitens kommt man ganz schnell an die körperliche Wohlfühlgrenze beim Motorradfahren. Denn kalt und naß wird es ja doch irgendwann.
So konnte es also nicht weiter gehen. Also Kataloge gewälzt und geschaut: Wasserdicht muß schon sein, ein Thermofutter wäre auch toll, ein Verbindungsreißverschluß zwischen Jacke und Hose würde eine Kältebrücke verhindern, und gute Protektorten sollten selbstverständlich sein. Und wenn es das ganze auch noch in Zwischengrößen für meinen langen Körperbau gäbe, würde ich mich auf einen Textilversuch einlassen. Das ließ sich die Firma Büse aus Roetgen nicht zweimal sagen, weshalb wenig später die Como-Kombi in der Redaktion eintrudelte.
Und der erste Eindruck war auch mehr als gut. Die Paßform ist überzeugend gelungen, die hochwertigen Protektoren sitzen perfekt und das Thermofutter von Jacke und Hose macht auch noch bei kalten fünf Grad Kradlen möglich; ohne extra Windstopper und dicke Unterbekleidung. Kleine Extras wie die wasserdichten Außentaschen, die auch als solche gekennzeichnet sind und die wirksamen Be- und Entlüftungsöffnungen von Jacke und Hose gefielen, genau wie die Verstellmöglichkeiten per Klett und Druckknopf an Ärmel und Beinen, zudem. Doch leider gibt es auch Kitik: Nach einem halben Jahr Tragezeit waren beide Reißverschlüsse an den Bündchen der Ärmel defekt und mußten getauscht werden. Hier stimmte die Qualität nicht. Was aber viel schwerer wog, war, daß die Hose nicht, wie versprochen, wasserdicht war. Gab es bei leichtem Regen und kurzen Touren noch keine Probleme, so drang bei längerer Fahrt über die Oberschenkel Wasser ein. Gewiß spielt dabei auch die Beinhaltung eine Rolle, die beim Tester aufgrund der Länge sehr waagerecht ausfällt. Dennnoch haben wir uns hier mehr versprochen, auch weil die Jacke perfekt dicht hält.
Somit konnte die Como-Kombi leider nicht vollends überzeugen, obwohl sie besonders mit ihrer Paßform, der Ausstattung, den Protektoren und ihrem günstigen Preis ab 199,95 Euro für die Jacke und ab 169,95 für die Hose viele Pluspunkte gesammelt hat.
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