Vorwort der bma-Ausgabe 3/12 von Marcus Lacroix

Hallo Leute!

Was für eine Verarsche…

…kommt denn da jetzt schon wieder aus Berlin? Nachdem uns unsere „Volksvertreter” schon Abwrackprämien, wenig durchdachte Umweltzonen und ein E10-Debakel beschert haben – wohl alles nur um den Neufahrzeugabsatz zu steigern – kommt jetzt das lang erwartete Wechselkennzeichen. Aber was ist los? Hat es sich die Auto-Lobby etwa mit Berlin verscherzt?

Was haben wir uns nicht alle auf die neuen Möglichkeiten gefreut. Nur zu gerne hätte ich mir ein paar Motorräder in die Garage gestellt – je nach Einsatzzweck hätte ich nur die Tafel umstecken müssen. Manch einer hätte auch seinen PKW-Fuhrpark mit einem Spaß- oder Nutzfahrzeug aufgerüstet oder ein Öko-Sparmobil für die City angeschafft. Aber eigentlich hätte uns schon mit der Einführung der „kleineren” Kennzeichen für Motorräder klar sein müssen, dass der deutsche Bananenbieger mal wieder ins Klo greift, statt erprobte Lösungen aus dem Ausland zu übernehmen – oder im Fall der Kennzeichen auf die eigenen kleinen 125er-Schilder zurückzugreifen.

Ab Mai dürfen wir wechseln – allerdings nur zwischen zwei Fahrzeugen und nur innerhalb der gleichen Fahrzeuggattung. Vom Möppi ans Cabrio ist also nicht erlaubt. Damit nicht genug, denn Herr Schäuble (CDU) hat angeblich Angst vor Steuerausfällen und deshalb wird für jedes Fahrzeug die volle (!) Kfz-Steuer fällig. Dabei kann ich doch nur mit einem der beiden am Straßenverkehr teilnehmen, das andere steht immer nur rum – wohlgemerkt auf privatem Grund, sonst wird auch noch Strafe kassiert obwohl es versteuert ist! Ich finde das nicht nur unfair, sondern es ist pure Abzocke, reiner Betrug am Bürger! Was hätte denn dagegen gesprochen, das jeweils größte Fahrzeug im Fuhrpark zu versteuern? Und die Versicherungen? Auch hier wäre es so einfach gewesen. Das teuerste Gerät versichern und gut ist, wird ja eh immer nur eines bewegt. Laut Spiegel online (18.1.2012, <guckst du hier> haben aber „Anfragen bei den führenden deutschen Kfz-Versicherern bisher keine konkrete Hoffnung auf finanzielle Entlastung ergaben”.

Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) freut sich trotzdem über seine tolle Lösung und sieht sie als „kleine, aber wirkungsvolle, bürgernahe Maßnahme” (siehe ministeriumseigene Website www.bmvbs.de). Killekille, schönen Dank aber auch, Herr Minister… da fühle ich mich als Bürger doch mal wieder so richtig verarscht. Bürgernah definiere ich jedenfalls anders.

Und guckt euch die neuen Schilder mal <hier> an. Neben das Kennzeichen kommt ein Zusatzschild mit einer 1 oder 2, auf dem sich der TÜV-Stempel befindet. Sieht echt beknackt aus und erfordert spezielle neue Halterungen.

Ach ja, was den TÜV angeht: da kaspern die Schergen aktuell an einer Regelung, das ältere Fahrzeuge jährlich zur HU sollen. Supi, macht Euch die Taschen noch voller. Irgendwann fliegt euch der Deckel mit Sicherheit um die Ohren…

Was mich bei der ganzen Sache so richtig nervt: ich kann nicht’s daran ändern. Das Abstrafen von Parteien bei der nächsten Wahl funktoniert nämlich nicht. Extrem rechts oder links wähle ich aus Prinzip nicht, beide Systeme haben in der Vergangenheit versagt. Alles dazwischen habe ich wahltechnisch schon durchprobiert, ohne dass sich was geändert hätte…

Wie immer würden wir uns sehr über eure Meinung zum Thema freuen. Kommentiert diesen Artikel oder schreibt uns eine e-mail an info@bma-magazin.de – klassische Post geht natürlich auch…