aus bma 11/05
von Marcus Lacroix
Tragt Ihr einen Rückenprotektor? Eigentlich sollte so ein Teil ja selbstverständlich sein. Ich habe mir meinen vor circa 18 Jahren gekauft, als der Bekannte eines Bekannten bei einem Motorradunfall mit dem Rücken einen Straßenleitpfosten umgenietet hat und dank Protektor ohne bleibende Schäden davon kam. Gebraucht habe ich meinen Protektor glücklicher Weise nie.
Kürzlich überprüfte ich meine Motorradausstattung mal auf Zustand und Funktionalität. Das eine oder andere muss nach einigen Jahren im Gebrauch doch mal repariert oder ersetzt werden. Defekten Klett- und Reißverschlüssen und offenen Nähten nimmt sich eine Lederschneiderei an (z.B. Conny Schwan in Syke) und bei Bedarf kann diese auch modernere Protektoren in eine Kombi einsetzen. Bei der Aktion fiel mir nicht nur mein alter Rückenprotektor in die Hände, den ich unter der Lederkombi trage, sondern ich nahm auch den integrierten Rückenprotektor aus meiner gar nicht mal so billigen Textiljacke heraus. Hier sind die Protektoren meist in Taschen eingesteckt, damit man sie beim Waschen herausnehmen kann.
So richtig überzeugend waren die beiden Schützer irgendwie nicht. Der 18 Jahre alte Schildkrötenpanzer verfügt zwar über harte Kunststoffplatten im Wirbelbereich, aber keinerlei Dämpfung. Der kleine Styropordämpfer aus der Textiljacke deckt den Rücken nur unzureichend ab und sitzt recht lose an dem ihm zugewiesenen Platz, speziell wenn nur das Sommerfutter in der Jacke ist.
Auf der Suche nach einem Rückenschutz, der beide Protektoren ersetzen sollte, landete ich überraschender Weise bei BMW, einer Firma, die man beim Bekleidungskauf als „Nicht-BMW-Fahrer“ ja eher selten auf dem Plan stehen hat.
Der BMW Rückenprotektor 2 erwies sich bei näherer Betrachtung als sehr durchdachtes Produkt. Durch den integrierten Nierengurt und die Achselgurte sitzt der Protektor wie angegossen. Wichtig ist die korrekte Einstellung der drei Gurte, da die Schlüsselbeinpolster sonst am Hals kratzen. Außerdem sollte man evtl. vorhandene Rückenprotektoren, die in die Bekleidung eingesetzt sind, herausnehmen, da es sonst eng werden kann. Der Tragekomfort überzeugt dann voll, allerdings sollte man den Protektor – wie jede Motorradbekleidung – im Fachhandel auf der eigenen Maschine anprobieren. Komfort-Angaben sind ja immer recht subjektiv! Der Rückenprotektor 2 wird in drei Größen gefertigt, um bei unterschiedlichen Körperlängen bestmöglich zu schützen und ist für 129 Euro bei allen BMW-Vertragshändlern zu bekommen.
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