Alle Jahre wieder zum Saisonstart häufen sich Motorradunfälle. Oft liegt es an schlechter Vorbereitung – weniger des Materials als des Menschen. Macht euch bitte ein paar Gedanken darüber…

 

 

 

Kradblatt-LogoVorwort der Kradblatt-Ausgabe 4/14 von Marcus Lacroix

 

Sicher? Aber sicher!

Alle Jahre wieder die gleiche Leier, wird sich manch alter Hase denken, aber gerade die sind es, die sich nicht zu sicher fühlen sollten. Worum es geht? Klar doch, der Saisonstart 2014 steht vor der Tür – jetzt endlich auch für die Bruchstrichkennzeichenfahrer 04/10.

Genau genommen hat der Saisonstart für viele von uns schon stattgefunden, denn das Wetter Anfang März war ja wohl der Knaller schlechthin. Die Motorradwerkstätten platzten wieder aus allen Nähten, Vorlaufzeiten von mehr als zwei Wochen waren bzw. sind keine Seltenheit. Allen, denen wir im November empfohlen hatten die anstehenden Arbeiten im Winter durchführen zu lassen, um den Frühling genießen zu können und die es dann doch nicht getan haben, hier ein leicht hämisches „Das war soooo geil, die ersten Sonnenstrahlen ohne Mücken am Visier zu genießen!“ Selbst Schuld, wenn ihr nun warten müsst.

Alle die nicht in die Werkstatt gehen: Denkt bitte daran, eure eingewinterte Maschine vor der ersten Ausfahrt einmal durchzuchecken. Besonders dem Reifenluftdruck solltet ihr Beachtung schenken. Nicht nur Schlauchreifen neigen dazu, mit der Zeit etwas Druck abzubauen auch schlauchlose Reifen verlieren ihn. Greift notfalls Zuhause zur normalen Fußluftpumpe und fahrt dann direkt zur Kon­trolle zur nächsten Tankstelle!

Mindestens so wichtig wie eine technisch einwandfreie Maschine ist natürlich ein trainierter Fahrer bzw. eine Fahrerin. Und selbstverständlich kommt hier wieder der alljährliche Aufruf bzw. die Empfehlung: nehmt an Sicherheitstrainings teil. Neben dem ADAC gibt es auch andere Veranstalter die Trainings anbieten, so dass wohl jeder einen passenden Termin für sich findet.
Natürlich dürfen wir alle Motorradfahren – das haben wir vor x-Jahren ja schließlich in einer circa 45-minütigen Prüfung unter Beweis gestellt. Zwischen fahren dürfen und fahren können gibt es dann aber doch eine ganze Menge Abstufungen. Was man im normalen Straßenverkehr teilweise beobachten kann – egal ob bei Auto- oder Motorradfahrern – lässt bisweilen doch Zweifel an der Fahreignung der Verkehrsteilnehmer aufkommen. Selbst einfachste Grundfahr­übungen, die bei jedem Motorrad-Basistraining zum Standardprogramm gehören, fallen manchen Motorradfahrern schwer. Und Sprüche wie „das kann ich auch selbst auf einem Parkplatz trainineren“ gelten nicht, denn wer macht das schon.

Noch interessanter wird es bei Aufbau-, Fortgeschrittenen-, Kurven- und Bremstrainings. Die gibt es z.T. auch eingebunden in Tagestouren und die machen richtig Spaß. Niemand braucht bei Trainings Scheu zu haben, sich vor anderen zum Vollpfosten zu machen, denn alle sind nur dabei, um sich selbst zu verbessern. Und mal ehrlich – scheißt doch drauf was andere über euch denken, es geht schließlich um eure Sicherheit!

Fragt auch ruhig mal bei eurer Berufsgenossenschaft, eurer Krankenkasse oder bei eurer Kfz-Versicherung nach, ob ein Sicherheitstraining gefördert wird. Und wenn nicht: die paar Euros machen euch nicht wirklich ärmer und euer Fahrspaß steigt mit Sicherheit – im wahrsten Sinne des Wortes

Wir wünschen euch einen tollen Saisonstart. Viele Motorradhändler laden zu Aktionstagen und Events ein. Fahrt vorsichtig, achtet speziell auf Auto- und Treckerfahrer an Einmündungen (!) und schreibt uns gerne als Kommentar hier auf unserer Website, per Facebook, E-Mail oder Post was ihr von Sicherheitstrainings haltet…

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